Beiß Dich durch…
Man was für ein Satz- zum Haare ausreißen oder?
Leider nehmen ihn viele zu wörtlich.
Nachts sprechen wir hier dann vom sog. Schlafbruxismus und tagsüber vom Wachbruxismus.
Bruxismus ist wiederum eine Sammeldiagnose für alle Formen der Bewegungsstörungen im Kieferbereich, wie z. B. die Knirscher, Schieber, Beißer o.ä.
Ein spannender der Aspekt des Bruxismus ist der Zusammenhang zwischen Aufbiss und Körperhaltung. Diese wiederum hat einen direkten Einfluss auf unsere Muskelspannung. Selbst die kleinste alltägliche Verschiebung aus der Körpermitte heraus verändert unseren Aufbiss (Stichwort Homeoffice -Körperlot)
Nicht unterschätzen sollte man bei Patienten mit einer CMD die psychischen Belastungen und damit die geschwächte Resilienzfähigkeit.
Schau dir hierzu den kleinen Film an.
Im Endeffekt gilt in meinen Augen für CMD-Pat, sie müssen ihre Mitte wieder finden, sowohl physisch als auch psychisch.
Oder um es mit den Worten von Lissa Rankin zu sagen:
"Wenn wir das Flüstern des Körpers nicht hören,
dass er aus der Balance geraten ist,
beginnt er zu schreien!"
Hier ein paar Hilfen zur Selbsthilfe bei Kiefergelenksbeschwerden:
1) Muskuläre Beschwerden
a) folgende Muskeln sind oft betroffen: M. maseter (Backenmuskel), M. temporalis (Schläfenmuskel); Mundbodenmuskulatur (Giftzwerge) mitbeteiligt ist auch immer unser Schulter-Nacken-Muskulatur.
b) was kann ich also tun:
i) Wärme (Kirschkernsäcken, warme Kompresse oder Heiße Rolle) oder Kälteanwendung (Eiswürfel oder Eislolly)
ii) Massage der betroffenen Muskeln mit kreisenden Bewegungen, Ausstreichungen oder punktueller Behandlung hierzu empfehle ich ein Kiefergelenksbalsam* oder ein neutrales Öl.
iii) nach der Massage langsame kleine Bewegungen des Unterkiefers bzw. einfach Lächeln ;-)
2) Geräusche bei der Kieferbewegung
a) um den Kiefer besser bewegen zu können, massiere zu Erst die Kiefermuskeln etwas.
b) Schiebebewegungen des Unterkiefers
i) den Unterkiefer nach rechts und links schieben (5-7-mal)
ii) den Unterkiefer vor und zurück schieben (5-7-mal)
c) Zungenbewegungen
i) legen sie die Zunge vor die Zähne oder hinter die Zähne im Wechsel (5-7-mal)
ii) Bewegen sie die Zunge in die "Ecken" am besten in der Diagonalen (5-7-mal)
Wiederholen sie die Bewegungen des Kiefers lieber mehrmals am Tag, als eine
viertel Stunde am Stück!!
Ein kleiner Tipp: Die Zunge immer am Gaumen ruhen lassen, so kann man die Zähne
nicht zusammenbeißen und der Kiefer entspannt.
3) Probleme bei der Mundöffnung
a) um den Kiefer besser bewegen zu können, massieren zuerst die Kiefermuskulatur
b) Kieferschieber oder drücker Übung
c) Mundöffner-Übung (Daumen liegen auf der oberen Zahnreihe und mit dem Zeigefinger leicht den Unterkiefer nach unten drücken.
Achtung - bei diesem Beschwerde-Bild bitte die Übungen von einem Therapeuten
zeigen lassen.
Ein kleine Anmerkung:
Im Bereich der Bruxismus - Diagnosegruppen würde ich mir mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit wünschen.
Zum Glück kann ich als CMD-Therapeutin und Schlaf-Gesund-Coach schon 2 Fachrichtungen miteinander verbinden kann. ;-).
In diesem Sinne,
Schlaft gut und süße Träume
und bitte nicht durchbeißen
* Herstellung DIY-Kieferbalsam
Rezept für 30 ml Kieferbalsam:
· 45 ml Bio-Olivenöl
· ca. 6 gr. Bienenwachs
· 33 Tropfen ätherisches Lavendelöl(Lavendula angus tifolia)
· 33 Tropfen ätherisches Fenchelöl (Foeni culum vulgare var.dulce)
· 33 Tropfen ätherisches Majoranöl (Thymus mastichina)
SO GEHT ES
Olivenöl im Wasserbad erhitzen und darin das Bienenwachs zum Schmelzen bringen.
Regelmäßig mit einem kleinen Holzspatel umrühren.
Wenn Sich das Wachs komplett aufgelöst hat,
den Topf vom Herd nehmen und die ätherischen Öle reintröpfeln und wieder mit dem Holzspatel umrühren.
In kleine Behälter abfüllen und warten bis er Abgekühlt ist.
Dann den Deckeldrauf und fertig ist der Balsam
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